Sale! Schnäppchen! Heute ganz besonders günstig! Noch 2 Stunden mehr als 50% Rabatt! Sonder-Bonus: Drei Artikel bestellen, zwei Artikel umsonst dazu! Nur heute ohne Versandgebühr! Dieser Artikel wird jetzt im Produktbündel besonders günstig angeboten! 2 für 1! Black Friday! All diese Begriffe ziehen uns magisch an! Leider!
Angebote wie diese, lösen einen besonderen Reiz bei uns Verbrauchern aus. Viele Menschen geraten dadurch immer wieder in die Schnäppchenfalle. Statt wirklich zu Sparen wird impulsiv konsumiert. Es sammeln sich nicht benötigte Gegenstände an und landen eher früher als später auf dem Müll. Nicht selten entsprechen diese Schnäppchen nicht den Beschreibungen bzw. Abbildungen und werden bereits defekt angeliefert. Rücksendung? Oft Fehlanzeige, weil der Hersteller nicht der deutschen Sprache mächtig und Kundenservice klein geschrieben ist. Zudem will der Zoll nichts vom Schnäppchen wissen und lässt eigentlich kostenfreie Rücksendungen teuer werden. Auf Online-Bewertungsportalen finden sich zu einschlägigen Anbietern rot gekennzeichnete Erfahrungsberichte. Diese sind eindrucksvoll zu lesen.
Wie also können wir uns vor diesen Schnäppchenfallen schützen?
1.Tipp: Immer eine Nacht drüber schlafen, abkühlen!
Die Einhaltung dieses Tipps ist immer sinnvoll, aber nicht immer leicht. Zu schnell ist der „Sale-Kauf-Button“ gedrückt. Hier gilt es für sich einen Verhaltensanker zu entwickeln, z.B. leg die Ware in den Warenkorb und mach dann die App zu oder gehe einmal vor die Haustür. Ziel ist es, die schnelle Kaufhandlung zu unterbrechen. Das Einhalten dieses Tipps wende ich bereits seit Jahren erfolgreich an. Dies tue ich nicht nur bei Schnäppchen, sondern auch bei exquisiten Gegenständen. Erstmal eine Nacht drüber schlafen. Geht mir die Sache dann aus dem Kopf, habe ich viel Geld gespart. Bleibt der Wunsch bestehen, ist erfahrungsgemäß die Shopping-Freude an der Sache größer als beim Impulskauf.
2. Tipp: Bedürfnisliste führen
Um mich vor der Schnäppchenfalle zu schützen, schreibe ich mir Wunschlisten. Ähnlich wie eine Bucket-Liste (Wunschliste: Was ich noch erleben will?) schreibe ich mir Dinge auf, wenn ich auf Schnäppchen-Angebote aufmerksam werde und schon mit dem Finger drauftippen will oder Produkte, die ich beim Shoppen in die Hand nehme. „Stopp“ – erst auf die Liste schreiben! Die Liste bietet mir die Möglichkeit den aktuellen Wunsch mit anderen Wünschen auf der Liste abzugleichen und bewusste Prioritäten zu setzen. Was ist mir jetzt besonders wichtig? Brauche ich das jetzt wirklich oder ist es nur der Preis, der mich reizt? Ist der Preis sachgerecht für das Produkt? Meine Erfahrung ist, dass laut gesetzte Ablauffristen "Noch 3 Stunden" selten tatsächlich ablaufen.
3. Tipp: Schnäppchen-Budget setzen
Ich führe kein Buch über meine Ausgaben. Bei Schnäppchen setze mir allerdings ein Budget und führe dazu Buch bzw. sammle dafür auch die Belege. So habe ich die Möglichkeit am Ende des Monats meine Kaufentscheidungen zu reflektieren und die Einhaltung meiner Regeln immer weiter zu verbessern. Ist das Budget aufgebraucht, ist für den Monat Schluss! Bleibt was übrig, überweise ich das auf einen Anlage-Fonds ein und sammle das Geld für größere Wünsche.
4. Tipp: Konsum-Detox pflegen
Immer wieder setze ich mir bewusste Konsum-Auszeiten, Online-Shops-Auszeiten oder sogar ganze Handy-Auszeiten, um wieder etwas mehr Bewusstsein in mein Verhalten zu bekommen. In diesen Auszeiten gelingt es mir mein unbewusstes Konsumverhalten ins Bewusstsein zu ziehen und Klarheit über meine Motive für meinen Konsum zu bekommen. Mir wird dann oft deutlich, dass die positive erhoffte Wirkung des Kauferlebnisses nur von kurzer Dauer ist oder die Wirkung ganz ausbleibt. Das ist besonders bei Schnäppchen der Fall!
5. Tipp: Lieblingsdinge sammeln
Kennst Du das? Die eine Lieblingsbluse oder -hose im Schrank, die schmerzlich vermisst wird, wenn sie in der Wäsche ist. Das Lieblingsstück, was nur zu besonderen Anlässen scheinen darf und sonst geschont wird. Ich habe viele solcher Dinge! Sie sind besonders. Ich würde sie schmerzlich vermissen, wenn sie verloren gingen oder beschädigt würden. Einige davon sind noch wie neu, weil ich sie nicht oft im Einsatz habe und weil sie von besonderer Qualität sind. Diese Dinge haben viel gemeinsam: Sie lösen bei mir eine besondere innere Freude aus, ich kann mich an ihren Kauf oder an den Moment des Geschenks gut erinnern und sie alle waren kein Schnäppchen! Ich bin bemüht Lieblingsdinge zu sammeln und dafür bei anderen Dingen ganz bewusst zu verzichten!
Vielleicht helfen Dir meine Tipps deinen eigenen Konsum zu lenken und nachhaltig auszurichten!