23.08.2025

Coca-Cola made in Germany – was ist das denn?

Für die allermeisten Menschen ist Coca-Cola eine Weltmarke – aber natürlich fest mit den USA verbunden. Und nun – im August 2025 – erleben wir eine groß angelegte Kampagne von Coca-Cola Deutschland, in der das Unternehmen seine Verwurzelung hierzulande in den Mittelpunkt stellt. Vielleicht hat das Management Sorge, dass die Boykottaktionen gegen das Trump-Land auch hier zu Umsatzeinbußen führen könnten.

Werfen wir einen Blick in die Geschichte. Erfunden wurde Coca-Cola im Jahr 1886 in Amerika. In Deutschland tauchte es erstmals 1929 – also vor fast 100 Jahren auf. Das Wirtschaftswunder und der deutsche Wiederaufstieg in den Fünfziger-Jahren geht eng mit dem Bekenntnis zur Westbindung und mit der Verknüpfung zur Weltwirtschaft einher. Die Produktion steigt rasant – die Arbeitslosigkeit fällt. Besonders die Jugend entdeckt ein neues, westlich geprägtes Lebensgefühl mit Jeans, Rock´n´Roll – und mit Coca-Cola.

Aber ist die „Made in Germany“-Kampagne auch tragfähig oder nur ein Marketing-Gag? Das Unternehmen gibt bekannt, dass 97 Prozent der in Deutschland verkauften Getränke tatsachlich auch hier produziert werden. Zu den Produkten gehören neben Cola auch Fanta, Sprite oder Getränke der Marke ViO. Die Herstellung findet an 13 Standorten in ganz Deutschland statt, darunter etwa Lüneburg, Genshagen bei Berlin, Mannheim und Fürstenfeldbruck.

Mit einem Ausstoß von etwa 4 Milliarden Litern an Getränken ist Coca-Cola das größte Getränke-Unternehmen in Deutschland. Der Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt liegt bei etwa 9 Milliarden Euro. In den letzten fünf Jahren hat Coke in Deutschland im Schnitt 120 Millionen Euro investiert: pro Jahr.

Mit ihrem beeindruckenden Anteil trägt Coca-Cola tatsächlich erheblich zur Wirtschaftskraft des Landes bei und bietet eine große Anzahl an Arbeitsplätzen. Etwa 6.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben hier ihre Arbeitsplätze, davon zwei Drittel in Produktion und Logistik. Auch in der Ausbildung junger Menschen engagiert sich Coca-Cola: 18 Programme etwa für Ausbildung, Trainee-Programme oder duales Studium.

So ist es auch gut nachvollziehbar, dass Coca-Cola einige ausgewählte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Zentrum ihrer Kampagne stellt. Heike, Daniel, Jana, Jessy und Muhammed repräsentieren das Unternehmen und wollen vermitteln, dass sie mit Stolz, Engagement und mit Verantwortungsbewusstsein hier tätig sind.  Zu sehen sind die Repräsentanten auf Videos in Youtube, Instagram und Facebook; aber auch in Radio-Interviews, auf Litfaß-Säulen und in Printmedien.

Auf den ersten Blick mag es skurril anmuten, dass auf einer Website, die sich schwerpunktmäßig für Made in Germany stark macht, ein US-Konzern so prominent vertreten ist. Man muss aber uneingeschränkt respektieren und wertschätzen, dass der Konzern einen beträchtlichen Beitrag zu deutscher Wirtschaftskraft und zur Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen leistet. Ob Donald Trump diese Zusammenhänge kennt?

Quelle: www.cocacolaep.com/de/made-in-germany

Artikel verfasst von Conny Schmidt
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