Einmal im Jahr geben wir für unsere Freunde und Nachbarn ein geselliges Zusammensein. Wir machen uns viele Gedanken, was soll es zu Essen geben, wie soll der Abend insgesamt verlaufen? Was haben wir bereits, was brauchen wir noch? Auch diese Überlegungen brauchen ihre Zeit.
Und klar, wer eine Website zum Thema „Made in Germany“ betreibt und darauf achtet, wo die Dinge hergestellt werden, achtet auch in diesen Fällen darauf. Hier schon mal das erste -leider wiederholte – Learning: Research hierzu dauert lange und wer ganz sicher gehen will, muss nachfragen! In diesem Jahr sollte es ein Sommerfest sein! Zwei Dinge, die wir noch benötigten waren ein Melonenkugelausstecher und eine Art von Gartenbeleuchtung.
Deutsche Firma lässt (auch) in China produzieren
Der Melonenausstecher gehört zur Kategorie der Haushaltsgeräte. Haushaltsgeräte bieten erfahrungsgemäß eine breite qualitativ-hochwertige Vielfalt in Deutschland hergestellten Tools an. Insoweit sind wir auch immer bemüht zunächst im lokalen Handel nach einem Angebot zu schauen, doch leider wurden wir weitestgehend enttäuscht. Melonenkugelausstecher scheinen nicht allzu oft gefragt zu sein. Irgendwann wurde mir die Zeit so knapp, dass eine Online-Bestellung zu knapp wurde. Im örtlichen Spezialgeschäft für Haushaltswaren bin ich dann doch noch fündig geworden! Die Fa. Westmark ist uns schon bekannt, auch als Hersteller von „Made in Germany“. Ohne meine Brille aufzusetzen, griff ich zu. Zuhause angekommen, musste ich leider feststellen, dass zwar auf der Vorderseite „Westmark Quality“ mit Deutschland-Farben geschmückt wurden, auf der Rückseite jedoch „Made in PRC“ (PRC steht für Peoples Republic of China) vermerkt ist. Die Qualität dieses Ausstechers ist zudem fragwürdig. Ob der „Woody“ überhaupt aus Holz besteht und ob der Ausstecher wirklich aus Edelstahl ist, dem Anschein nach würde ich beides verneinen. Fehlkauf! Westmark betont seine in Deutschland ansässige Produktion, steht für Nachhaltigkeit und gibt auf seine Produkte 5 Jahre Garantie. Mal schauen, ob das auch bei „Woody“ so ist?
Auch dänische Lampen kommen manchmal aus China!
Die auserwählte Beleuchtung war eine echte Herausforderung – und eine ebenso große Enttäuschung. Alle Beleuchtungsangebote – mit Solarbetrieb – kamen aus Asien und wurden zu einem sehr günstigen Preis angeboten. Dann sind wir auf die LED Solarlampe „Lago“ aufmerksam geworden. Zum Einen sprach der Preis zunächst mal nicht für Asien und zum Anderen hat unser Research ergeben, dass Lindby eine dänische Marke ist und für „Made in Denmark“ und skandinavisches Design bekannt ist. Zur Solarlampe „Lago“ konnten wir tatsächlich keine gezielten Informationen finden. Auch als die Lampen ankamen, konnten wir keine Angaben zum Herstellungsort finden! Erst nach dem Sommerfest haben wir direkt bei der Lindby nachgefragt. Tja, das Modell Lago wird tatsächlich in Asien produziert und nur über das Unternehmen Lindby vertrieben. Hätten wir das erkennen können? Mit etwas mehr Zeit vermutlich schon, denn andere ausgewählte Online-Plattformen bieten „teure“ Lampen von Lindby an, kennzeichnen aber den Produktionsort transparent mit „Made in China“. Darüber hätten wir aufmerksam werden können und nachfragen müssen. Die Lampen sind bei uns nur in Betrieb, wenn wir im Garten sitzen: Zum Einen wollen wir die heimische Tierwelt nicht zu stark irritieren und zum Anderen sind die Lampen dann immer unter Aufsicht. Der Verbraucher haftet für mögliche schadhafte Auswirkungen bei Inbetriebnahme.
Wir haben wieder einmal gelernt, wenn Dir Nachhaltigkeit und Produktqualität wirklich wichtig ist, dann ist der Preis kein Entscheidungsmerkmal, denn auch „Made in China“ ist nicht immer preiswert. Das Einzige Kriterium ist ZEIT! Anschaffungen unter Zeitdruck, lassen unsere Erkundigungen nicht tiefgründig genug werden. Die Angaben im Internet sind oft unvollständig oder auch bewusst intransparent uns irreführend gestaltet.
Letztlich hilft oft nur die direkte Nachfrage.
Ein weiterer Vorteil von direkter Nachfrage ist, dass die Hersteller oder die Handelsunternehmen den Konsumenten-Wert von „Produkte hergestellt in Deutschland (ProhID)“ oder „Product made in Europe (PromiE) bei ihren strategischen Unternehmensentscheidungen wieder mehr in den Fokus rücken können.
Wir haben wieder was gelernt!