12.10.2025

Reparaturbonus – ein zukunftsfähiger Ansatz!

Österreich (erstmals 2017 in Graz dann schrittweise weiter ausgebaut), der Freistaat Sachsen (seit 2024), Thüringen und die Stadt Berlin haben einen „Reparaturbonus“ eingeführt.

Ziel ist die Förderung von Reparatur, Service und Wartung von Elektrogeräten sowie Fahrrädern, um die Lebensdauer von Produkten zu verlängern. Förderfähig sind bis zu zwei Reparaturen pro Antragsteller und Kalenderjahr. Die Reparaturen müssen durch für die Programme zugelassene Fachbetriebe durchgeführt werden. Die Förderbedingungen sind ganz unterschiedlich, in Sachsen zum Beispiel werden 50 Prozent der Reparaturkosten, maximal 200 Euro pro Reparatur gefördert.

In Österreich kann unter Angabe persönlicher Daten auf der Förder-Website www.reparaturbonus.at schnell und unkompliziert ein Reparaturbon beantragt und sogleich digital oder ausgedruckt bei einem teilnehmenden Partnerbetrieb eingelöst werden. In Sachsen wird der Antrag vollständig digital auf der Webseite der Sächsischen Aufbaubank (SAB) eingereicht, indem die Rechnung hochgeladen wird. Digital und einfach!

Gefördert wird zum Beispiel die Reparatur von Küchenmaschinen und -geräten, elektrischen Werkzeugen und auch technischen Geräten wie Smartphones, Laptop, und TV-Gerät. Sogar die Reparatur von Fahrrädern und Fahrradanhängern wird gefördert.

In Sachsen ist der "Reparaturbonus" seit 26. Mai 2025 ausgesetzt, die bereitgestellten Mittel waren bereits ausgeschöpft. Jetzt geht der Reparaturbonus im Freistaat Sachsen allerdings in die nächste Runde: Ab voraussichtlich 10. November 2025 können wieder Anträge auf Förderung für die Reparatur defekter Elektro- und Elektronikgeräte bei der Sächsischen Aufbaubank - Förderbank - gestellt werden. Seit Einführung des Reparaturbonus wurden insgesamt mehr als 9.000 Anträge bewilligt und fast 1 Mio. EUR ausgezahlt. Das Angebot wurde sowohl von jungen Menschen als auch von der älteren Generation gut angenommen. Etwa ein Drittel der Anträge betraf Mobiltelefone und andere Telefone, während der Rest auf Haushaltsgeräte entfiel.

Ziel der Förderung ist es, die Lebensdauer von Geräten zu verlängern, Elektroschrott zu vermeiden und so einen konkreten Beitrag zu Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz zu leisten. Durch das Programm wird aber nicht nur der Elektroschrott reduziert, sondern auch das Bewusstsein für die Möglichkeiten der Reparatur beim Erwerb der Gegenstände geschaffen. Dies fördert nachhaltiges Denken und Handeln in der Gesellschaft.

Fazit

Die Reparaturboni aus Österreich, Sachsen, Thüringen und Berlin sind positive und wirksame Beiträge für bewussten Konsum, den Umweltschutz und die lokale Wirtschaft. Allein in Sachsen konnten durch die Reparatur von Geräten statt deren Entsorgung in sechs Monaten rund 45 Tonnen Elektroschrott vermieden werden. Der Reparaturbonus ist ein innovativer Ansatz zu mehr Nachhaltigkeit. Vielleicht ist das eine Vorlage für einen ergänzenden Weg zu den Zöllen.

Mit Zöllen soll der Absatz heimischer Produkte insbesondere vor oft minderwertigen und zusätzlich subventionierten Billigprodukten geschützt werden. Aber auch die Gewissheit, dass hochwertige Produkte Made in Germany oder Made in Europe viel eher von lokalen Handwerkern repariert werden können, fördert die Bereitschaft regionale Produkte zu kaufen.

Schade, ist allerdings dass bei den Medien, die über diesen Ansatz berichten, weite Teile des Artikels durch aggressive Werbung einer Online-Plattform verdeckt werden, wo es definitiv keine reparaturwürdigen und -möglichen Produkte zu erwerben gibt!

Artikel verfasst von Conny Schmidt
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